Neugotische Kirche aus dem Jahr 1905, die heute als Radwegekirche auch eine Offene Kirche ist
Bevor die heutige Kirche in den Jahren 1899 bis 1905 erbaut wurde, gab es mitten im Dorf bereits eine Kirche aus dem 17.
Jahrhundert. Diese alte Kirche wurde 1905 entweiht, zum Wohnhaus
umgebaut und ist in Privatbesitz (Schorbacher Weg 1). Zur Einweihung der
heutigen Kirche schenkte Kaiserin Auguste Victoria der Kirchengemeinde
eine Altarbibel mit persönlicher Widmung, die noch heute in der Kirche
in Nausis in einer Vitrine ausgestellt ist. Deutschlands letzte Kaiserin, die Gattin von Kaiser Wilhelm, engagierte sich damals für Kirchenneubauten und wollte dadurch das soziale und gesellschaftliche Gefüge stärken.
In der Bauweise auffällig ist der separate und doch verbundene
Bau von Kirchturm und Chorraum. Im Kirchturm befinden sich drei Glocken, zwei aus Stahl von
1919 und eine aus Bronze von 1954. Die ursprünglichen Glocken wurden in
den Weltkriegen eingescholzen. Die Orgel der
Nausiser Kirche ist gut 100 Jahre älter als die Kirche selbst, da sie aus der Kirche in Röllshausen stammt. Röllshausen bekam um die
Jahrhundertwende eine neue Orgel. Nausis und Röllshausen bilden heute ein gemeinsames Kirchspiel.
Vor
der Kirche stehen drei Gedenksteine. Sie erinnern an die Opfer beider
Weltkriege aus Nausis und Wincherode. Jedes Jahr am Volkstrauertag gibt es eine Gedenkfeier mit Kranzniederlegung.
Die evangelische Kirche in Neukirchen-Nausis ist eine Radwegkirche und ist vom Bahnradweg Rotkäppchenland gut zu erreichen. Eine Radwegekirche ist im Zeitraum von Ostern bis zum Reformationstag
frei zugänglich.